ADHS galt lange Zeit als Kinderkrankheit und man brachte das Erscheinungsbild immer mit dem „Zappelphillip“ in Verbindung. Mittlerweile ist allerdings klar, dass sich ADHS nicht rauswächst sondern erwachsen wird.
Hört man den Begriff der ADHS sieht man automatisch den „Zappelphillip“ oder den Michel aus Lönneberger vor sich. Man denkt an zappelnde Kinder, die sich keinen Regeln unterwerfen möchten und über Tische und Bänke springen. Doch heute ist klar, dass ADHS keine Kinderkrankheit ist und sich nicht raus wächst – es verändert nur das Erscheinungsbild und es wird angenommen, dass ca. 750.000 Erwachsene betroffen sind.
Viele Erwachsene wissen nicht, dass sie an ADHS „leiden“ oder aber schweigen aus Scham, doch dies ist der falsche Weg. Eine behandelte ADHS führt zu u. U zu gravierenden Beeinträchtigungen im Alltag und oftmals zu weitreichenden Folgeerkrankungen.
Die Erscheinungsformen der ADHS im Erwachsenenalter sind individuell und können nicht an einer eindeutigen „Skala“ abgelesen werden, was die Diagnostik durchaus erschwert.
- Innere Unruhe
- Getrieben sein
- Der ständige Vorwurf nicht zu zuhören
- Strukturproblem
- Organisationsprobleme
- Zwischenmenschliche Beziehungen sind extrem erschwert
- Ständiges vergessen und verlegen
- Immer alles auf sich beziehen
- Aggressivität
- Stimmungsschwankungen
- „von 0 auf 100 in 0,2 Sek“
Dies sind nur einige mögliche Anzeichen, die in Frage kommen. Sollten sie darüber hinaus auch in der Kindheit Probleme gehabt haben mit Impulsivität, Hyperaktivität und Aufmerksamkeit, dann sollten sie einen Arzt aufsuchen und mit ihm die Diagnostik in die Wege leiten.
- Depression
- Sucht
- Angststörungen
- Zwangsstörungen
- Borderline – Störung
- Essstörung
- psychosomatische Beschwerden
Auch für das Erwachsenenalter gibt es weitreichende Hilfen, die nicht immer unbedingt bei einem Therapeuten in Anspruch genommen werden müssen. Gerade im Umgang mit den alltäglichen Schwierigkeiten wie Ordnung, Struktur, Partnerschaft, Stress und geeignete Job Voraussetzungen schaffen, kann der Besuch bei einem Coach hilfreich sein.
Die große Schwierigkeit besteht in der eigenen Wahrnehmung. Da ADHS´ler aufgrund vieler biologischer Vorgänge, eine andere Wahrnehmung von sich und der Umwelt haben, nehmen sie häufig selber nicht wahr, dass sie anders sind. Viele ADHS´ler denken, die Umwelt ist kompliziert und anstrengend…
Es ist wichtig, die individuellen Stärken zu fördern, um die Schwächen in den Hintergrund treten zu lassen. Die Stärken von ADHS sind u. a Hilfsbereitschaft, Kreativität, um die Ecke denken, Loyalität, Willenskraft, Lust auf Neues.
Wenn es gelingt, diese Stärken ( und die individuellen Stärken eines jeden ) optimal in den Alltag und das Berufsleben zu integrieren, steht einem optimistischen, positiven Leben und einem erfüllten Arbeitsleben nichts im Wege. Im Bezug auf den Beruf kann es auch hilfreich sein, dass Unternehmen über die Besonderheiten von ADHS zu informieren um den Arbeitsplatz optimal anzupassen.